Steinmeyer Orgel a.d. 1949


D 97074 Würzburg  Mariannhillstr. 1

*

Mariannhiller Piusseminar
Mariannhiller Herz - Jesu - Kirche

Mariannhiller Herz - Jesu - Kirche in Würzburg ist der Ort der Steinmeyer Orgel.

Foto: copyright Luftbildverlag 
Hans Bertram München

Mariannhiller Herz - Jesu - Kirche in Würzburg. Piusseminar.


Mariannhill Würzburg
Herz - Jesu - Kirche
Pius Seminar



Im Jahr  1949 lieferte die Oettinger Orgel- und Harmoniumbauwerkstatt G. F. Steinmeyer & Co. eine große, dreimanualige Orgel als opus 1772 in die Herz - Jesu - Kirche der Mariannhiller Missionare nach Würzburg.
   
Am 17. 02.1949 um 17.00 Uhr spielte Prof. L. Körber Werke von J. S. Bach, M. Reger, Ch. M. Widor und eine freie Improvisation zur Orgelweihe.
               
In den sechziger Jahren machten sich materialbedingte Schwächen bei der Orgel bemerkbar. Nach der Kirchenrenovierung von Mariannhill war das Instrument dann unspielbar geworden. Die Mariannhiller entschlossen sich, das Instrument zu erhalten, weil es nach vierzig Jahren sicher ein Stück Orgelbau- und Zeitgeschichte darstellt.
Die Restaurierung hat das Instrument auf ein hohes technisches und klangliches Niveau gestellt. Die Steinmeyer - Orgel in Mariannhill kann sich in der Würzburger Orgellandschaft wieder in die erste Reihen einreihen.
     

Die Orgel in der Herz - Jesu - Kirche
Mariannhill
Würzburg

Die Orgel der Herz-Jesu-Kirche wurde 1949 erbaut mit 53 Registern, davon 3 Pedaltransmissionen. Ihre Disposition lässt den Orgelstil erkennen, der sich Anfang der dreißiger Jahre durch den Einfluss der "Orgelbewegung" gebildet hatte. Vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden viele Werke dieser Art. Sie entsprachen der Klangauffassung der damaligen Organisten und Sachverständigen. Orgelgutachten aus dieser Zeit bringen dies zum Ausdruck.
Das Instrument der Herz - Jesu - Kirche besitzt Taschenladen, über deren Bau unsere Firma damals schon mehr als fünfzig Jahre Erfahrung hatte mit elektrischer Traktur.
Später, als sich die Schleiflade (mit mechanischer Spieltraktur) durchsetzte und man vielfach versuchte, den Klang der Barockorgeln zu erreichen, änderten sich dadurch die Ansichten über die Disposition eines Werkes. Für die Orgeln der vergangenen Epoche wählte man den Ausdruck "Kompromissorgel".
Inzwischen überwiegt die Erkenntnis, dass jede Orgel ein "Kind ihrer Zeit" ist und auch die sogenannte "Kompromissorgel" eine Epoche im Orgelbau charakterisiert. Ihre klanglichen Qualitäten und vielfachen Möglichkeiten für die Darstellung der Orgelliteratur sind heute anerkannt.
Viele große Orgeln dieser Art aus der Vorkriegszeit wurden zerstört, überdauernde abgebrochen oder verändert. Umso erfreulicher ist es, dass sich die Mariannhiller Missionare entschlossen haben, ein Instrument zu renovieren und damit zu erhalten, das in seiner Art heute Seltenheitswert besitzt.

Fritz Steinmeyer

G. F. Steinmeyer GmbH & Co. Orgelbau
D-8867 Oettingen        


Disposition
der Orgel im Mariannhiller Pius-Seminar
zu Würzburg

Steinmeyer opus 1772, erbaut im Jahre 1949
Taschenladen, elektrische Traktur
50 Reggister + 3 Tansmissionen (*)

Hauptwerk I. Manual C-g'''

Positiv II. Manual C-g'''
1.
Principal
16'
......................
1.
Hornprincipal
. 8'
2.
Principal
. 8'
.....................
2.
Dulzgedackt
. 8'
3.
Flöte . 8'
.....................
3.
Quintatön
. 8'
4.
Gemshorn . 8'
................
4.
Praestant
. 4'
5.
Octav
. 4'
.....................
5.
Nachthorn
. 4'
6.
Rohrflöte
. 4'
.....................
6.
Superoctav
. 2'
7.
Quinte
2 2/3'
.....................
7.
Superquint
11/3'
8.
Octav . 2'
.....................
8.
Scharff 3f
. 1'
9.
Mixtur 4f
1 1/3'
.....................
9.
Cymbel 3f
. 1/2'
10.
Cornett 3-5f
. 8'
.....................
10.
Rankett
16'
11.
Helle Trompete
. 8'
.....................                    
11.
Krummhorn
          
. 8'
 
Schwellwerk III.Manual C-g'''
Pedal C-f'
1.
Rohrgedackt
16'
.....................
1.
Kontrabaß
16'
2.
Principal
. 8'
.....................
2.
Subbaß
16'
3.
Grobgedackt
. 8'
.....................
3.
Gedacktbaß
16'(*)
4.
Gamba
. 8'
.....................
4.
Quintbaß
10 2/3'
5.
Salicional
. 8'
.....................
5.
Octavbaß
. 8'
6.
Vox coelestis
. 8'
.....................
6.
Baßflöte
. 8'
7.
Weitprincipal
. 4'
.....................
7.
Gedacktbaß
. 8'(*)
8.
Koppelflöte
. 4'
.....................
8.
Choralbaß
. 4'
9.
Dolcan
. 4'
.....................
9.
Flötbaß
. 4' (*)
10.
Nasat
22/3'
...................
10.
Rohrpfeife
. 2'
11.
Waldflöte    
. 2'
.....................
11.
Pedalmixtur 6f   . 2'
12.
Terzflöte
1 3/5'
.................
12.
Posaune
16'
13.
Sifflöte
. 1'
.....................
13.
Trompetbaß
. 8'
14.
Mixtur 5-6f
. 2'
.....................
14.
Clarine
. 4'
15.
Fagott
16'
..................... ....
.....................
....
16.
Trompete
. 8'
.....................
....
.....................
....
17.
Clarine
-
. 4'
.....................  
....
. . ..................  
....
Tremulant Positiv, Tremulant Schwellwerk

Koppeln: HW/Ped, PO/Ped, SW/Ped
PO/HW, SW/HW, SW/HW (sub), SW/HW (super, durchgebaut)
SW/PO
SW/SW (sub), SW/SW (super, durchgebaut)

Walze und 64- facher Setzer
Pfeifen des I. Manuals

Verschiedene Pfeifenformen und -Materialien im III. Manual
(2. Etage)

 
Fassade der Orgel von hinten (3. Etage)

Eine ungewohnte Perspektive:
Der Orgelprospekt (=Fassade der Orgel) von hinten gesehen
(3. Etage)






Pfeifenwerk des I. Manuals (2. Etage)


Ein Blick in das Pfeifenwerk
des I. Manuals (2. Etage
)
 

Pfeifen des I. Manuals

Noch einmal die Pfeifen
des I. Manuals
 

Die Orgel im Kirchenraum

Die Orgel im Kirchenraum


Die Steinmeyer Orgel in der Mariannhiller Herz - Jesu - Kirche zu Würzburg.
Foto: Besserer Lauda-Königshofen