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Es gilt das gesprochene Wort!
 
Grußwort der Würzburger Oberbürgermeisterin
Pia Beckmann zum 50jährigen Jubiläum der Missionsärztlichen Klinik am 13. Juli 2002.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es ist mir eine große Freude, im Namen der Stadt Würzburg und persönlich der Missionsärztlichen Klinik zum 50-jährigen Bestehen die herzlichsten Glückwünsche überbringen zu können. Die Missionsärztliche Klinik steht in Würzburg in einer langen Tradition des Helfens und Heilens. Erinnert sei nur an die Gründung des Juliusspitals durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn im Jahr 1576 sowie an die Geschichte der praktischen und wissenschaftlichen Medizin in Würzburg. Mit 50 Jahren ist die Missionsärztliche Klinik im Vergleich dazu jung. Wenngleich ihre Wurzeln schon im Missionsärztlichen Institut liegen, ist ihre Entstehung auch Teil der Wiedergeburt Würzburgs nach dem Inferno des 16. März 1945, als aus dem zerstörten Juliusspital die chirurgische Abteilung in das Missionsärztliche Institut in der Salvatorstraße verlegt wurde. Nach dem Wiederaufbau des Juliusspitals konnte am 14. Juli 1952 die Missionsärztliche Klinik als eigene Institution ins Leben gerufen werden. Zum 50-jährigen Bestehen habe ich im Namen der Stadt heute zweifach zu danken:


Zum ersten der örtlichen Klinik. Als Akutkrankenhaus leisten ihre acht Fachabteilungen mit insgesamt 346 Planbetten einen wichtigen Beitrag zur umfassenden und bedarfsgerechten klinischen Versorgung der Stadt Würzburg und ihres Umlandes. Wenn jährlich in der Klinik über 13.000 Patienten stationär versorgt werden und den hochqualifizierten Fachkräften dafür eine apparative Ausstattung auf dem neuesten Stand der Medizintechnik zur Verfügung steht, bestätigt das die medizinische und pflegerische Leistungskraft der Klinik. Darüber hinaus spürt jeder, der als Patient oder Besucher in die Missionsärztliche Klinik kommt, dass hier kein anonymer Krankenhausbetrieb herrscht, sondern der Mensch im Mittelpunkt steht. Dies hängt mit dem Geist des Hauses zusammen: Grundlage und Maßstab des Handelns der hier Tätigen ist das christliche Menschenbild. Praktizierte Nächstenliebe in Form persönlicher Zuwendung schafft eine Atmosphäre der Geborgenheit, die wesentlich zur großen Attraktivität der Missionsärztlichen Klinik beiträgt. Ich wünsche uns allen, dass trotz des wirtschaftlichen Zwangs, sich an das finanziell Machbare anzupassen, diese zutiefst menschliche Art der Patientenversorgung auch in Zukunft möglich ist. Für diesen medizinischen Geist und die großartigen Leistungen, die die Missionsärztliche Klinik für die Bewohner unserer Stadt und unseres Umlands erbracht hat und erbringt, habe ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Missionsärztlichen Klinik an dieser Stelle herzlich zu danken. Zweitens habe ich zu danken für den internationalen Geist des Hauses. Über die Versorgung der Kranken aus der Würzburger Region hinaus entfaltet die Missionsärztliche Klinik aufgrund ihrer engen Verflechtung mit dem bereits 1922 in Würzburg gegründeten Missionsärztlichen Institut eine weltweite Wirksamkeit. Zweck der Institutsgründung war die Ausbildung von medizinischem Fachpersonal für den Einsatz in den Missionsgebieten und die medizinische Unterstützung der deutschen missionierenden Orden. Standen zunächst die langfristige Entsendung von Fachpersonal und die Gründung von Hospitälern und Krankenpflegeschulen im Vordergrund, so erlangten in den 80er und 90er Jahren die Beratung lokaler Partner, die Weiterbildung deutscher und ausländischer medizinischer Fachkräfte, die Betreuung medizinisch technischer Projekte und die Zusammenarbeit mit international tätigen kirchlichen Hilfsorganisationen größeres Gewicht. Die Missionsärztliche Klinik als Ausbildungs- und Forschungsstätte und ihr Personal leisten dabei einen wesentlichen Beitrag; ganz besonders gilt dies für die Tropenmedizinische Abteilung, die zu den anerkanntesten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland zählt.

Diese vielfältigen weltweiten Aktivitäten von Missionsärztlichem Institut und Missionsärztlicher Klinik in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit bewirken, dass auch der Name Würzburg weltweit an Bekanntheit und Ansehen gewinnt. Für diese von Würzburg ausgehende internationale Solidarität sowie natürlich auch für die Auswirkung auf das Image unserer Stadt möchte ich heute ebenfalls danken. Den Patienten der Missionsärztlichen Klinik wünsche ich baldige und anhaltende Genesung und der Klinikleitung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass sie ihre segensreiche Tätigkeit für die Menschen in unserer Stadt und in den Entwicklungsländern in der Zukunft so erfolgreich wie in den zurückliegenden fünf Jahrzehnten fortsetzen können.