Seit 1967 steht "die heilende Hand"

an der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg.


Das Zeichen


Die Hand an der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg.

Heilende Hand. 1967 geschaffen von Fritz Koenig.
Für die Missionsärztliche Klinik in Würzburg.

Die Hand gilt als Symbol für Treue, Liebe, Macht, Kraft.
Die Hand als Gottes Hand ist Zeichen des Bundes, der Gabe, der Zuwendung, des Bewahrens.
Die Kugel gilt als Symbol für Schöpfung, Universum; auch als Symbol für das Ganze, Vollkommene, Vollendete.
Auf der Kugel ist ein Kreuz.
Kugel mit Kreuz bedeutet Synthese von Schöpfer und Schöpfung, von Himmel und Erde, von Gewalt über Himmel und Erde.
Bedeutet eine geheiligte Welt,
bedeutet Heil. Die Hand trägt die Kugel mit Kreuz, hebt sie hoch, zeigt sie, schwört auf sie und empfängt sie auch.
Sie ist eine handelnde Hand. Sie trägt und zeigt das Heil, dient diesem Heil.
Sie ist eine heilende Hand.


Pater Urban Rapp OSB


Im Bereich des Instituts und der Klinik galt es ein Zeichen zu setzen in Form einer Plastik. Dieses Zeichen sollte eine Aussage darüber machen, was der Name "Missionsärztliches Institut" - "Missionsärztliche Klinik" von der Idee her besagt. Es lag nahe irgendeine Gestalt aus den altbekannten Abzeichen "Kreuz, Schlange und Schale" entwickeln zu lassen.

Es war von Anfang an aber die Absicht von Pater Urban, seinen Freund Professor Fritz Koenig um die Gestaltung zu bitten. Koenig ist geborener Würzburger und hat hier das große Domportal geschaffen. Da Fritz Koenig sich vor wenigen Jahren
im Sinne von "Votiv" mit "Hand" beschäftigt hatte, waren sich beide sofort einig. Es lag an P. Urban, die Bildidee gedanklich weiterzutreiben; es lag am Künstler, die Bildidee zu realisieren. Es war nicht daran gedacht, die Hand zum Selbstzweck, zum alleinigen Sinnträger zu machen, vielmehr zum Träger eines Sinnes, eben jenes Sinnes, der dem Institut und der Klinik aufgegeben sind, und den man vielleicht mit dem einen Wort "Heil" bezeichnen kann. Von der Tradition, d.h. aus dem reichen christlichen Kunstschatz der Vergangenheit, bietet sich zu "Heil" einiges an Symbolen an. Es bietet sich auch manches aus dem Bereich der Archetypen der Menschheit an. KREUZ und KUGEL z. B. sind uralte Vollkommenheitssymbole. Kugel ist Zeichen für Schöpfung, für Universum. Kreuz ist - außer dass es vor allem Kreuz Christi ist -, Sinnbild der Einheit von Extremen, Sinnbild der Synthese - Synthese von Vertikal und Horizontal, von Zeit und Raum, von Himmel und Erde. Daher kann "Kugel mit Kreuz", zumal wenn sie sich - wie in der Tradition häufig - in der Hand Christi befindet, Symbol für "alle Macht im Himmel und auf Erden" sein. Es handelt sich also hier bei dem Zeichen nicht um einen Erdglobus, der mit einem Kreuz-Zeichen geschmückt ist, sondern um ein Heilszeichen. Die Hand ist daher nur in ferner Assoziation eine Christushand. Sie ist gedacht, als eines Menschen Hand, eine menschliche Hand, die aber auf Christus und sein Reich eingeschworen ist. Mit Recht klingen natürlich trotzdem alle die zahllosen Benennungen von Hand aus dem Alten Testament in der Erinnerung an, wo Hand für Gottes Wirksamkeit, Kraft, auch Zupacken, steht; oder aus dem Neuen Testament, wo die Hand Christi segnend, heilend, bewahrend und bindend gewirkt hat. All diese Worterinnerungen können Anforderungen und Aufgaben für des Menschen Hand, für unsere Hand sein. Und so steht das Zeichen jetzt unter uns. In der Form straff, streng stilisiert und doch irgend wie selbstverständlich. Nichts daran verrät die unendliche Mühe, die diese Gestaltung erfordert hat. Wenn ein Werk zur Selbstverständlichkeit gekommen ist, hat es das Ziel als Form erreicht. So ist diese Menschenhand, in sich eine heilbringende, eine heilende Hand. Darum kann es als Zeichen für Idee und Werk des Instituts und der Klinik stehen!

Pater Barnabas Stephan CMM
nach Gedanken von
Pater Urban Rapp OSB


weiter / next