Vorgeschichte


Abt Franz Pfanner Gründer von Mariannhill
Wie alle Jahre war der Prior Franz Pfanner vom Trappistenkloster Maria Stern in Bosnien 1879 zum Generalkapitel seines Ordens gereist, das in Sept Fons in Frankreich stattfand. Auf dem Generalkapitel war auch Bischof Riccards von Ostkapland erschienen, um Trappistenmönche für sein Missionsgebiet zu erbitten. Die anwesenden Äbte schenkten diesem Vorhaben wenig Aufmerksamkeit. Aber der Prior Pfanner interessierte sich für die Sache. Kurz entschlossen sagte er: "Wenn keiner geht, dann gehe ich." Ein Vertrag wurde abgeschlossen, und am 22. Juni 1880 verließ Pfanner mit 31 Trappisten Maria Stern und machte sich auf den Weg nach Afrika.
Als der Prior Franz auf der Farm Dunbrody, die der Bischof der Klostergründung zugedacht hatte, ankam, erwartete ihn eine große Enttäuschung.
Ein Wellblechbau stand da in der Nähe eines ausgetrockneten Flusses.
Pfanner entschloss sich, das Beste aus den Gegebenheiten herauszuholen.

Da aber stellte sich zur Überraschung der Trappisten heraus, dass sich der Bischof mit der geplanten Klostergründung übernommen hatte. Die Farm war noch nicht abbezahlt und das Geld war ausgegangen. Infolge des Wassermangels verdorrte fast alles, was die fleißigen Mönche angesät und angepflanzt hatten.
Schweren Herzens entschloss sich Franz Pfanner, die Farm Dunbrody aufzugeben. Nach langem Suchen fanden die Trappisten Aufnahme in Natal im Missionsgebiet des Bischof Jolivet. In der Nähe der Hafenstadt Durban wurde eine Farm gekauft, und am 2. Weihnachtstag 1882 kamen die Trappisten dort an.

Pater Franz Pfanner verband Kulturschaffen und Missionsarbeit miteinander. Sein Missionswerk begann nicht mit Bibel und Predigt, sondern mit Spaten und Hacke. Auf der gekauften Farm halfen ihm seine mutige Schar Chormönche und Laienbrüder, das später so bekannte Missionszentrum Mariannhill (Maria Anna Hügel) zu gründen. Seit 1886 begann von dieser südafrikanischen Trappistenabtei aus eine rege Ausbreitung durch Gründung von kleineren Missionsstationen, die wiederum mit einem Kranz von Schulen umgeben waren. 

Die Schar der Mariannhiller Mönche mehrte sich, und die Patres und Brüder wurden immer mehr in die Missionstätigkeit hineingezogen. Dies führte zu Schwierigkeiten zwischen beschaulichem und aktivem Leben, zwischen Trappistenregel und intensiver Missionsarbeit. Es kam zu inneren Spannungen im Kloster Mariannhill, und es gab Auseinandersetzungen mit den Mönchen in Frankreich. So kam es, dass der 1886 zum Abt gewählte Prior Franz Pfanner 1892 die Leitung des Klosters Mariannhill und seiner Mission niederlegen musste.

Sein Nachfolger Abt Amandus Schölzig mühte sich, die Missionsarbeit mit dem Ordensideal in Einklang zu bringen. Es gelang ihm nicht.

Von 1900 bis 1904 versuchte Abt Gerard Wolpert, zwischen der beschaulichen und missionarischen Richtung zu vermitteln. Er legte 1904 sein Amt nieder.

Auch Abt Edmund Obrecht, der im Auftrag Papst Pius X. nach Mariannhill kam (1905-1907), hatte keinen Erfolg. Er stellte Pater Isembard Leyendecker als Prior für Mariannhill auf (1907-1909).

Mariannhill wurde schließlich 1909 von Papst Pius X. vom Trappistenorden losgetrennt und bildet von da an eine eigene Missionskongregation. 

In diesem Jahr war in Mariannhill 
Frater Michael Adalbero Fleischer im Noviziat. 


 
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