Menschen in die Freiheit führen.
Zwei "Grundsteine" für 
25 Jahre  Jugendarbeit
1967-1992
in Mariannhill, Würzburg.

Menschen in die Freiheit führen.

25 years youthwork in Mariannhill Würzburg, Germany.
1967 - 1992



 
Devise blieb: "Mit der Jugend unterwegs zu neuen Ufern"

Als der Begriff Jugendzentrum für viele noch ein Fremdwort war, hat ein Würzburger Ordensmann das erste in der Stadt bereits eröffnet. Als Politiker darüber diskutierten, hat er seines ausgebaut, und als andere schon wieder geschlossen wurden, hat er seines stetig weitergeführt. Pater Barnabas Stephan heißt dieser Pionier der "offenen Jugendarbeit". 1987 war für ihn ein besonderes Jahr: Seine "Jugend-Begegnungsstätte" im Mariannhiller Kloster Würzburg besteht seit 20 Jahren. Angesichts vieler anderer Jubiläen mögen 20 Jahre nicht sonderlich viel erscheinen. Im Vergleich mit den städtischen Jugendzentren macht Sozialreferent Dr. Peter Motsch jedoch deutlich, welche Ausnahmeposition der Pater mit seiner Einrichtung einnimmt. "Offene Jugendarbeit ist ein hartes Geschäft, eines der härtesten überhaupt. Nach drei bis fünf Jahren sind die meisten Betreuer psychisch am Ende", sagt Motsch. Pater Barnabas ist nach 20 Jahren nicht am Ende. "Mit der Jugend unterwegs zu neuen Ufern" lautet seine Devise. Er ist eine Erscheinung: vollbärtig, 1.90 Meter groß, fast zwei Zentner schwer. Er ist eine Persönlichkeit, allerdings keine "schillernde", denn dafür ist er zu zurückhaltend. Aber eine beeindruckende. Sein größter Trumpf ist seine Menschlichkeit. Er erscheint als Mensch, dem man sich leichten Herzens anvertrauen kann. Sich selbst zu beschreiben, fällt ihm schwer. "Darüber habe ich noch nie nachgedacht", sagt er. Gleichwohl weiß er aber auch, dass er in bestimmten Jugendkreisen "fast schon eine Legende" ist - ohne dabei in Selbstgefälligkeit zu versinken.  Viele Jugendliche haben ihn kennengelernt. Tausende in der Begegnungsstätte im Mariannhiller Haus am Mönchberg in Würzburg. Hunderte in Einzelgesprächen unter dem Dach des Klosters mit dem achteckigen Turm. Ministranten und Jugendgruppen kennen die Räume von Wochenendseminaren.  Die Problem-Liste seiner Gesprächspartner ist lang. Selbst - und Berufsfindung, Lebenshilfen, Existenzängste, Arbeitslosigkeit, Alkohol, Okkultismus, Esoterik und Sekten sind Themen, die ihn bis zu 20 Einzelgespräche pro Woche beschäftigen. "Jetzt hab' ich Dich wieder vollgekäst - kannst Du das überhaupt verkraften?", werde er öfters gefragt. Leicht sei dies nicht, räumt der Pater ein. Denn: "Seelsorge verlangt immer Diskretion", sagt er. Deshalb habe er nur einen Gesprächspartner: Gott. "Ich weiß", so der Pater, "dass er mir zuhört. So kann ich mich freisprechen." Eine Stunde nimmt er sich täglich Zeit für "geistige Vertiefung", "damit ich nicht hektisch werde". Angefangen hat er in der Zeit der Hippies und Blumenkinder, den sogenannten "Jesus-Freaks" - "eine schöne Zeit, eine Zeit der geistigen und menschlichen Erweckung", meint der Pater. Ihre Schattenseite war der Beginn der Drogenwelle. Er wurde zu einem Fachmann in Drogenkreisen, was sich in Jugendkreisen schnell herumsprach... 
"Ich bin kein Wunderheiler" ...  Pater Barnabas sagt vieles in der Sprache der Jugendlichen, die er ganz bewusst zu sprechen gelernt hat. Jede Generation habe da ihre eigene Sprache...  Die Hauptsache sei für ihn: "Da zu sein für den Menschen"... 
Pater Barnabas ist Mariannhiller Missionar... er war nur drei Monate in Südafrika. Sein Orden hat ihn zur Jugendarbeit freigestellt. Trotzdem fühlt sich der Ordensmann als "Missionar" im Sinne des Ordensgründers Abt Franz Pfanners. "Unser Missionsgebiet ist ein Stück vom Reiche Christi, und das hat keine Grenzen" sagte dieser. "Viele Menschen, die zu mir kommen, sind nicht unbedingt kirchlich, aber sie suchen ein Gespräch über die Kirche und Gott." So gesehen ist sein Missionsgebiet eben die Bischofsstadt Würzburg.

Roland Pleier

3. Januar 1987: Mainpost, Würzburg; vgl. auch:Volksblatt, Würzburg; Main Echo, Aschaffenburg; Würzburger Katholisches Sonntagsblatt, Würzburg; POW, Diözese Würzburg; mmm (Missions Magazin Mariannhill), CMM; Archiv, Mariannhiller Piusseminar Würzburg; Archiv, Provinzialat CMM Würzburg;
 
 
Mit Bibel, Vollbart und zwei Zentnern

Mit Bibel, Vollbart und zwei Zentnern blieb Pater Barnabas 25 Jahre Anlaufstelle für Jugendliche. Lässt sich da etwas übertragen, nach draußen, für andere?... Pater Barnabas meint, dass so ein Jugendzentrum niemals fertig sein, niemals optimal und pflegeleicht angeboten werden darf. Was in seiner Begegnungsstätte früher einfach und primitiv schien, stehe heute als alternativ hoch im Kurs. Er holte sich Möbel aus dem Sperrmüll, als das noch nicht so beliebt war wie heute...  War Jugendarbeit vor 25 Jahren einfacher als heute? Vielleicht ein bisschen, so Barnabas, weil es damals eine religiöse Aufbruchstimmung gab, grundsätzlich werde man aber immer gefordert, wenn man sich auf Menschen einlasse.  Welche Rolle spielte bei seiner Jugendarbeit Nachwuchswerbung für das Kloster?...  "Sicher hat sich mancher, der regelmäßig kam, überlegt, ob ein Ordensleben nicht auch sinnvoll wäre." Er kenne Leute, die über das Jugendzentrum zum Theologiestudium kamen und einen kirchlichen Beruf ergriffen hätten. Er weiß schon, wieviele es sind, aber vertiefen wolle er das Thema nicht und schon gar keine Zahlen nennen...  Was die Jugendbegegnungsstätte Mariannhill zum Dauerbrenner machte: Ein tolles Filmprogramm, Gelegenheit Gott schweigend zu erleben, gut besuchte Jugendgottesdienste und Gebetskreise oder ganz einfach Begegnung, Spiel, Unterhaltung oder "Die kleine Disco"...

Franz Barthel

22. Februar 1992: Mainpost, Würzburg; vgl. auch: Volksblatt, Würzburg; Main Echo, Aschaffenburg; Würzburger Katholisches Sonntagsblatt, Würzburg; POW, Diözese Würzburg; mmm (Missions Magazin Mariannhill), CMM; Archiv, Mariannhiller Piusseminar Würzburg; Archiv, Provinzialat CMM Würzburg;
 
 
 
Die Wiege des Liederbuches "Troubadour für Gott"

 

Bernward Hofmann
Der Troubadour hat seine Geschichte. 
1969 besuchte Bernward Hofmann als 15-jähriger Gruppengottesdienste in der Jugendbegegnungsstätte Mariannhill 
in Würzburg.

Dort sangen Jugendliche unter der Begleitung von Pater Barnabas, Pater Andreas Sauter, Alan Vera , Marie Lou Vera  und Aida Fritze neue geistliche Lieder, die von Jazzmessen und Gospels inspiriert waren. Pater Barnabas und Pater Andreas hatten bereits eine Liedblattsammlung für das Jugendzentrum zusammengestellt. Das gefiel Bernward Hofmann so gut, dass er 1976 als Theologiestudent 410 Songs in einem Buch zusammenstellte. Der erste Troubadour war geboren. Die ersten "Troubadoure" ließ Pater Barnabas drucken. Heute wird dieses Liederbuch von Bernward Hofmann stets überarbeit, ergänzt und erweitert. Es wird nunmehr vom Kolpingsbildungswerk, Diözese Würzburg, herausgegeben. 

Ragnar Lang
 
 
 

Pater Barnabas Stephan
Von 1967 bis 1992 
- 25 Jahre -
begleitete Pater Barnabas die 
Jugendbegegnungsstätte von Mariannhill.

Sein Bart ist ab seit 21.02.1992 - 23.30 Uhr !

Franz Barthel, Redakteur beim Bayrischen Rundfunk - Welle Mainfranken -  berichtete am 22. 2. 1992 zwanzig Minuten über die Jugendarbeit von P. Barnabas. Franz Barthel  begleitete als Journalist 25 Jahre die Arbeit des Ordensmannes.
 
 

Hier findest Du Barnabas heute:
Verzeichnis Nr. 25
 


 

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